Die Hobelbank

In einer Holzwerkstatt darf eine Werk- oder Hobelbank auf keinen Fall fehlen, da hier fast alle Handarbeiten ausgeführt werden. Jedoch ist eine Hobelbank, dank ihrer Spannmöglichkeiten, für die Holzbearbeitung wesentlich besser geeignet als eine einfache Werkbank.

Eigenschaften

Eine vernünftige Hobelbank ist in der Regel aus Rotbuche gefertigt und zeichnet sich durch hohes Gewicht und mehrere Spannmöglichkeiten aus. Ein hohes Gewicht ist deshalb von Vorteil, da beim Hobeln oder Sägen Schubkräfte entstehen, die eine zu leichte Hobelbank nicht aufnehmen könnte. Sie würde sich bei jedem Hobelstoß verschieben oder im schlimmsten Fall würde sich das Untergestell verwinden.

Das Untergestell

Ein massives Untergestell bildet die Basis einer jeden Hobelbank. Die Konstruktion ist in der Regel ebenfalls aus Buchenholz und durch maschinell gefertigte Zapfen miteinander verbunden. Die Untergestelle sind recht niedrig konstruiert. Das liegt daran, dass es einfacher ist, die Arbeitsfläche zu erhöhen als zu verkleinern. Um die Hobelbank auf die passende Höhe zu bringen, wird seit jeher einfach mit Kanthölzern unterbaut. Diese muss man aber zum Beispiel durch Verschrauben absichern, damit die Hobelbank beim Arbeiten nicht herunter rutschen kann.

Als Richtwert, für eine gute Arbeitshöhe, sollte die Oberkante der Arbeitsfläche, bei hängendem Arm, auf der Höhe des Handgelenkes sein. Dies ist jedoch nur ein Richtwert. ArbeitshöheDie Arbeitshöhe hängt besonders von der Tätigkeit ab und sollte, um Rückenprobleme zu verhindern, individuell auf den Benutzer abgestimmt sein.  Das Arbeiten mit dem Handhobel erfordert meistens eine niedrigere Arbeitshöhe als mit Handmaschinen. Daher muss schlussendlich jeder für sich selbst herausfinden, welche Höhe für ihn am angenehmsten ist.

Die Bankplatte

Die Bankplatte ist das Herzstück einer Hobelbank. Sie ist aus 40 mm bis 60 mm starkem Rotbuchenholz. An den Kanten ist sie bis 100 mm verstärkt, da bei Hobel- und Stemmarbeiten in diesem Bereich die größte Belastung ist. Im hinteren Bereich befindet sich eine Vertiefung. Diese nennt man die Bei- oder Banklade.Banklade In ihr kann Werkzeug abgelegt werden, damit es nicht auf der Arbeitsfläche herum geschoben wird. An der rechten Seite ist eine Schräge. Über diese kann man leicht, die hineingefallenen Hobelspäne und Sägemehl auskehren. Schräges Ende der BankladeZur Pflege sollte man die Bankplatte regelmäßig nachölen, damit kein Leim kleben bleiben kann. Leimreste können so mit einer Ziehklinge leicht wieder entfernt werden.  Ist die Arbeitsfläche stark abgenutzt, muss sie mit der Raubank oder einem Planfräser wieder begradigt (abgerichtet) werden.

Die Vorderzange

Vorne links befindet sich die Vorderzange. Diese lässt sich über den Bankschlüssel, welcher an der Trapezgewindestange befestigt ist, bedienen. Links neben der Gewindestange ist die Führungsstange.Vorderzange Für eine optimale Funktion, sollte man beide regelmäßig mit Trockengleitmittel einreiben. In der Vorderzange kann man Werkstücke aufrecht einspannen, um die Kanten zu bearbeiten. Hier ist darauf zu achten, dass die Spannbacke geleichmäßig belastet wird, da sonst die Spannvorrichtung verkantet und schneller verschleißt. Wird nur ein schmales Werkstück eingespannt, so sollte man daneben einen gleichstarken Abschnitt mit einspannen, damit sich der Druck auf die gesamte Breite der Vorderzange verteilen kann.

Kantenbearbeitung

 Die Hinterzange

An der rechten Seite befindet sich die Hinterzange. Auch diese lässt sich über einen Bankschlüssel, der sich an einer Trapezgewindestange befindet, bedienen.Hinterzange Die Hinterzange wird hauptsächlich zur Flächenbearbeitung genutzt. In ihr kann man Werkstücke, mittels der Bankhaken, flach auf die Bankplatte spannen. Dabei sollte sich das zu bearbeitende Ende auf der Bankplatte und nicht auf der Hinterzange befinden. Die Bankhaken werden in die Bankhakenlöcher gesteckt.Die Bankhaken Einen in die Bankplatte, den anderen in die Hinterzange.    Über die verschiedenen Löcher kann man die Positionierung der Bankhaken an die Länge des Werkstücks anpassen und mit der Hinterzange festspannen.Spannen mit Bankhaken

 

Moderne Hobelbänke haben runde Bankhaken mit abgeflachter Spannfläche. Die runden Bankhakenlöcher befinden sich nicht nur in der Hinterzange und der Bankplatte, sondern auch in der Vorderzange und in der Vorderkante. So können die Bankhaken an vielen verschiedenen Punkten montiert werden und es entstehen eine Vielzahl von Spannmöglichkeiten. In den runden Löchern lassen sich so auch Niederhalter, spezielle Zwingen und anderes Zubehör montieren. Dadurch sind moderne Hobelbänke wesentlich vielseitiger und individuell einsetzbar.

Pflege

Für Bohr- und Stemmarbeiten sollte man immer eine Unterlage benutzen, um die Arbeitsfläche zu schützen.

Stemmarbeiten an der Hobelbank

Um die Mechanik zu schonen, sollte man Stemmarbeiten immer auf der Bankplatte ausführen und nie direkt auf den Zangen.

Vorder- und Hinterzange sind nur zum Spannen von Holz oder Holzwerkstoffen, da bei härteren Materialien die Spannflächen beschädigt werden können.  Für Metalle sollte man lieber einen Schraubstock verwenden.

 

Wer Geld sparen möchte, kann sich eine gute gebrauchte Hobelbank kaufen und diese dann einfach wieder aufarbeiten. So lange die Beschläge nicht verrostet und das Holz schon faul oder vom Holzwurm befallen ist, lässt sich aus den Meisten noch etwas machen.

 

Ankündigung

In den nächsten Wochen werde ich keine neuen Beträge schreiben. Dafür startet aber ein neues Projekt:

In einer dreiteiligen Videoreihe zeige ich euch, wie man eine gebrauchte Hobelbank aufarbeitet, die Spannvorrichtungen demontiert, wartet und pflegt. Alles was dazu benötigt wird, Materialliste, Zeichnungen und Pläne, könnt ihr euch dann hier kostenlos runterladen.

Alle 14 Tage wird ein neues Video erscheinen.